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Transformationsziel #2 Agiles Arbeiten

  • Autorenbild: Nina Müller-Peltzer
    Nina Müller-Peltzer
  • 15. Sept.
  • 5 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 15. Okt.

Change braucht kein Management. Change braucht Handlungsfähigkeit. Jede Woche präsentiere ich Hacks & Tipps zur Umsetzung abstrakter Transformationsziele in konkrete Handlungen für Führungskräfte und ihre Teams.


Agilität ist eines der Transformations-Schlagworte, das auf den ersten Blick einfach klingt, aber auf den zweiten viele Fragen aufwirft.


  • Was bedeutet es wirklich, agil zu handeln?

  • Braucht Agilität mehr als Tools und Methoden?

  • Reicht es in Sprints zu denken und Kanban-Boards zu führen?



Woher kommt der Agilitätsgedanke?

Zeigt einen Arm auf dem Post-its kleben To-Do, Doing, Done

Der Ursprung agilen Arbeitens liegt im IT-Umfeld – genauer gesagt im Agilen Manifest von 2001. Damals formulierten Softwareentwickler ein gemeinsames Verständnis darüber, wie komplexe Projekte mit hoher Veränderungsdynamik besser umgesetzt werden können. Die Prinzipien: Kundenorientierung, iterative Entwicklung, interdisziplinäre Teams und ein ständiger Austausch.

 

Auch in der breiteren New-Work-Bewegung hat Agilität ihren festen Platz: als Antwort auf starre Hierarchien, lange Entscheidungswege und die Trägheit klassischer Planungssysteme. Wer heute agil arbeitet, stellt nicht mehr den Prozess, sondern die Wirkung in den Mittelpunkt. Die Frage, die allem Handeln dabei zugrunde liegt, lautet: Was braucht es wirklich – und wie können wir schneller dorthin kommen?



Transformation braucht Translation - Vom Schlagwort zur Handlung

Wer sich für die konkreten agilen Methoden und Modelle interessiert, findet hier eine Fülle von Informationen. Ich möchte unseren Blick jedoch für einen Moment auf die Menschen richten, die diese Veränderungen im Alltag tragen sollen.


Für Kolleg:innen aus dem IT-Bereich mag agiles Arbeiten ein bereits weitverbreitetes, bekanntes, anerkanntes Konzept sein. Doch für viele Mitarbeitende fernab technischer Teams ist es eine echte Herausforderung zu verstehen, was unter „agilem Arbeiten“ von ihnen erwartet wird. Genau hier braucht es Übersetzung: klare Beispiele, greifbare Situationen und konkrete Handlungsempfehlungen aus dem Arbeitsalltag.


Nur wenn Mitarbeitende das Potenzial dieses Transformationsziels nachvollziehen können, wird der Change-Gedanke wirklich verankert. Und das gelingt nicht über Schlagworte – sondern über Kommunikation, die Orientierung gibt, Klarheit schafft und ganz praktisch zeigt, was zu tun ist.



Das wahre Potenzial agiler Arbeit

Wie bei jedem Transformationsziel ist auch Agilität kein Format. Agilität ist eine Haltung. Sie setzt an der Art zu denken und zu entscheiden an – nicht nur am Prozess. Insgesamt ist der Transformationsgedanke ein ganzheitlicher, der sowohl die operativen, strategischen Strukturen neu denkt, aber auch das Mindset der Ausführenden neuordnet.


Erst das langfristige Umdenken, der Perspektivwechsel und die dazu neu etablierten Methoden sorgen dafür, dass wir nicht mehr arbeiten, wie wir immer gearbeitet haben, sondern arbeiten, wie wir in Zukunft arbeiten wollen.


Agilität zeigt sich nicht erst im großen Transformationsprojekt, sondern in vielen kleinen Entscheidungen:


  • Führungskräfte lassen Teams dort entscheiden, wo Fachwissen sitzt.

  • Mitarbeitende warten nicht auf Anweisungen, sondern gehen in Vorleistung.

  • Meetings werden nicht zur Pflichtübung, sondern zur Klärung, ob alle in die gleiche Richtung laufen.

 

Agilität beginnt im Kleinen. Im Gespräch. Im Meeting. Im Umgang mit Verantwortung.



Warum Agilität mehr bedeutet als Schnelligkeit

 

Dabei ist Agilität keine Einladung zu Aktionismus. Im Gegenteil: Wer agil arbeitet, nimmt Unsicherheiten ernst, denkt in Zwischenschritten und handelt situativ. Manches darf und muss sogar reifen. Aber dort, wo Klarheit herrscht, braucht es auch Klarheit im Handeln.

 

Agilität bedeutet:

  • mit 60–70 % Wissen ins Handeln kommen,

  • Verantwortung übernehmen,

  • gemeinsam nachjustieren,

  • und akzeptieren, dass nicht alles sofort perfekt sein muss.

 


Agiles Arbeiten – konkret gemacht
 5 + 5 Agilitätsimpulse für Mitarbeitende und Führungskräfte

Um Ihre Mitarbeitenden an agiles Arbeiten heranzuführen und ihnen die Möglichkeit zu geben, ihr eigenes Potential anhand neuer Methoden auszuschöpfen, finden Sie hier ein paar erste Hacks und Handlungsempfehlungen für Führungskräfte und Mitarbeitende.

Für Mitarbeitende

Für Führungskräfte

1.        60%-Regel: 60 % reichen. Dann los. Entscheiden Sie sich zu handeln, sobald Sie über eine solide Basis verfügen. Im Zweifel lässt sich im Prozess nachjustieren. → Mut zum Einstieg statt Angst vor Unvollständigkeit.

1.        Der 3xS-Check

Fragen Sie sich:

Ist die Aufgabe sicher durchführbar?

Ist die Person kompetent genug?

Bin ich auch ohne Eingriff sichtbar und ansprechbar? → Führung bedeutet nicht Kontrolle, sondern Vertrauen bei Präsenz.

2.        Der kleinste gangbare Schritt Nicht die perfekte Lösung ist gefragt, sondern ein erster Schritt, der jetzt machbar ist. → Iteratives Handeln, statt theoretische Planung.

2.        Die Tempotreppe einführen

– Verstehen sichern –– Ziel klären ––– Tempo freigeben → Erst Orientierung geben, dann Geschwindigkeit ermöglichen.

3.        Vorschlagen statt weiterleiten

Sie sehen Optimierungspotenzial? Formulieren Sie einen Vorschlag. Wer nur weitergibt, bleibt austauschbar. → Gestalten beginnt mit einem Impuls.

3.        Handlungsspielräume klären

Was dürfen Teams selbst entscheiden? Wo liegt die Grenze? Nur wer weiß, was er darf, kann Verantwortung übernehmen. → Klarheit erzeugt Handlungsfähigkeit.

4.        Selbst entscheiden

Was in Ihrem Handlungsspielraum liegt, dürfen Sie auch entscheiden. Agilität braucht Menschen, die Verantwortung annehmen.→ Kein Umweg, keine Rückversicherung.

4.        Fehler zulassen und reflektieren

Etablieren Sie ein Format zur regelmäßigen Reflexion: Was lief gut? Was behalten wir bei? Wo gab es Reibung? → Lernen wird zum Standard.

5.        Fehler sind Lernkurven

Wenn etwas nicht funktioniert hat – analysieren Sie es. Was lässt sich fürs nächste Mal besser machen? → Transparenz statt Schuldfrage.

5.        3-Zonen-Kompass nutzen

Entscheiden Sie situativ:

Hochkritisch = Führung übernehmen

Erfahrene Teams = Befähigen & begleiten

Klare Prozesse = Loslassen & ermöglichen → Nicht überall das Gleiche verlangen, sondern bewusst unterscheiden.


alles steht und fällt mit der Führungskraft

Für Führungskräfte ist Agilität kein zusätzliches Tool, sondern ein tiefgreifender Perspektivwechsel. Wer aus einer Welt kommt, in der Hierarchien, klare Machtverhältnisse und das Alleinentscheiden selbstverständlich waren, steht vor einer enormen Herausforderung. Über Jahre galt es, Stärke zu demonstrieren, keine Schwächen zu zeigen und die eigene Autorität nicht infrage zu stellen. Dieses Verständnis von Führung hat Teams abhängig gemacht – und Führungskräfte selbst oft isoliert.


Agile Führung verlangt das Gegenteil: Entscheidungen werden geteilt, Verantwortung verteilt, Autorität abgegeben. Genau darin liegt die entscheidende Weichenstellung: Nur wenn Führungskräfte diesen Mindshift vollziehen, kann das gesamte Team folgen. Ihre Rolle bleibt dabei nicht geringer – im Gegenteil: Sie wird entscheidender. Denn Führungskräfte sind diejenigen, die den Wandel verkörpern, Orientierung geben und Vertrauen möglich machen.


Es ist normal, dass dieser Prozess Respekt einflößt und auch Ängste vor Autoritätsverlust weckt. Doch die Wahrheit ist: Autorität verändert sich, sie verschwindet nicht. Sie wird neu definiert – durch Klarheit, durch Transparenz und durch das Vertrauen, das Führungskräfte ihren Teams schenken. Wer diese 180-Grad-Wendung meistert, trägt nicht nur den Wandel, sondern schafft die Basis für bessere Ergebnisse, mehr Innovationskraft und nachhaltige Zusammenarbeit.


Auch hier bedarf es offener, transparenter Kommunikation: sich selbst gegenüber, im Austausch mit dem Team, aber vor allem auch mit den übergeordneten Stakeholdern.


Genau an dieser Stelle unterstütze ich, indem ich Kommunikationswege sichtbar mache, Übersetzung leiste und die Sicherheit gebe, dass Veränderung nicht zum Kontrollverlust, sondern zur gemeinsamen Stärke führt.



Mehr Informationen? Individuelle Lösungen?
Ich helfe Ihnen bei Ihren nächsten Schritten

Sie möchten, dass agile Prinzipien in Ihrer Organisation nicht nur „eingeführt“, sondern auch gelebt werden? Sie suchen kommunikative Unterstützung, um Transformationsziele für Mitarbeitende verständlich und umsetzbar zu machen? Dann lassen Sie uns sprechen.

Ich unterstütze Sie mit Workshops, Kommunikationsformaten oder individuellem Sparring – damit aus Schlagworten konkrete Handlungen werden und Ihr Team die Transformation nicht nur versteht, sondern aktiv lebt.


Kontaktieren Sie mich über mein Formular im Footer, und wir entwickeln ein maßgeschneidertes Paket für Ihre Transformation.





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